Fiat Punto Reparaturanleitung | 1.2-I-8v- und 1,9-l-jtd-motor

Um unterschiedliche wärmeausdehnungen im ventiltrieb zu kompensieren, muss ein gewisses ventilspiel vorhanden bei zu geringem spiel verändern sich die steuerzeiten, die verdichtung ist schlecht, die motorleistung nimmt ab, der motorlauf ist unregelmäßig. In extremen fällen können sich die ventile verziehen oder die ventile beziehungsweise ventilsitze verbrennen.

Bei zu großem spiel stellen sich starke mechanische geräusche ein, die steuerzeiten verändern sich, der motor gibt wegen mangelhafter zylinderfüllung weniger leistung ab, der motorlauf ist unregelmäßig.

Das einstellen der ventile hat nur dann den gewünschten erfolg, wenn die ventile einwandfrei abdichten, diese kein unzulässiges spiel in den ventilführungen haben und am schaftende nicht eingeschlagen sind.

Das ventilspiel ist jeweils nach reparaturen, oder wenn geräusche am ventiltrieb auftreten, zu prüfen beziehungsweise einzustellen. Außerdem ist das ventilspiel im rahmen der wartung zu prüfen.

Das ventilspiel soll bei kaltem motor geprüft und eingestellt werden. Der motor wird als kalt bezeichnet, wenn seine temperatur einer umgebungstemperatur von ca. +20 C entspricht.

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Das ventilspiel wird mittels einstellscheiben unterschiedlicher dicke eingestellt. Die einstellscheiben befinden sich Oben in den tassenstößeln. Zum einstellen des ventilspiels stehen als fiat-ersatzteil einstellscheiben von unterschiedlicher dicke zur verfügung. Die stärke der einstellscheiben ist auf der unterseite eingeprägt. Beim einbau ist unbedingt darauf zu achten, dass diese kennzeichnung nach unten, das heißt in den tassenstößel zeigt.

Bereits gelaufene einstellscheiben können, wenn keine mechanische beschädigungen vorliegen, wieder verwendet werden.

Zum einstellen des ventilspiels werden benötigt: ein niederdrücker für die tassenstößel und eine zange zum auswechseln der ventileinstellscheiben.

  • Zum einstellen der einzelnen ventile muss die motor- kurbelwelle gedreht werden. Dieses drehen kann auf mehrere arten erfolgen:
  1. Fahrzeug seitlich vorn aufbocken. Fünften gang einlegen, handbremse anziehen. Angehobenes vorderrad durchdrehen. Dadurch dreht sich auch die motor-kurbelwelle.

    Zum drehen des rades wird eine hilfsperson benötigt.

  2. Fahrzeug auf ebene fläche stellen. Fünften gang einlegen.

    Fahrzeug vorschieben oder vorschieben lassen.

  3. Kurbelwelle an der zentralschraube der kurbelwellen- riemenscheibe durchdrehen. Dazu fahrzeug vorn aufbocken, rechtes vorderrad abnehmen und innenkotflügel sowie riemenscheibenabdeckung abschrauben. Getriebe in leerlaufstellung schalten und handbremse anziehen.

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  • Zweckmäßigerweise stellt man den motor zunächst so, dass die ventile für den 1. Zylinder gleichmäßig nach unten zeigen, siehe linken teil der abbildung. Die ein- und auslassventile für zylinder 1 befinden sich dann in wechselposition.

    Der 1. Zylinder liegt gegenüber dem getriebe an der zahnriemenseite des motors, in fahrtrichtung gesehen rechts. Danach dreht man die kurbelwelle jeweils 1/2 umdrehung und prüft das ventilspiel für die folgenden zylinder entsprechend der zündreihenfolge 1 - 3 - 4 - 2 .

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  • Eine andere möglichkeit, die ventile einzustellen: nockenwelle so stellen, dass an einem ventil der nocken der nockenwelle vom ventil wegzeigt, er zeigt dann nach oben. Der halbkreis des nockens liegt also nicht am tassenstößel an.
  • Nocken mit farbstift kennzeichnen.
  • Fahrzeug wieder etwas verschieben, bis der nocken eines anderen ventils nicht am tassenstößel anliegt. Die reihenfolge der ventileinstellung ist egal. Die kennzeichnung der nocken erfolgt, damit man weiß, welches ventilspiel schon kontrolliert wurde. Wichtig: auf ein- und auslassventil achten.
    Siehe auch:

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